Schon seit Jahresbeginn 2013 ist der Smog in Chinas Metropolen ein Thema in den westlichen Medien. Nun wurde offiziell der stärkste Smog seit 52 Jahren bestätigt. Das Reich der Mitte war in der Vergangenheit nicht gerade bekannt für eine offene Berichterstattung bei Umweltproblemen. Bis 2012 wurden sogar die Tage mit “blauem Himmel” in Peking noch technisch ermittelt. Wurde der Grenzwert von 50 µg/m³, gemessen nach PM10 nicht erreicht, zählte der Tag als Tag mit “blauem Himmel”.
Auch heute noch ist das Recht der Feinstaubmessung nur den chinesischen Behörden vorbehalten. Die Feinstaubwerte sind ein Teil der “nationalen Sicherheit”. Die Feinstaubbelastung der Stadt Peking ist zwischenzeitlich mit der einer “Raucher-Lounge” auf Flughäfen zu vergleichen. In diesen beträgt die Feinstaubbelastung nach PM2.5 durchschnittlich 166.6 µg/m³. Pekings Feinstaubbelastung in diesem Jahr liegt bei durchschnittlich 207 µg/m³. In den vergangenen 76 Tagen (seit 01.01.2012) lag die Feinstaubbelastung nach PM2.5 an 47 Tagen (61.8 Prozent) über dem einer “Raucher-Lounge”. Der chinesische Grenzwert von 75 µg/m³ wurde an 69 Tagen (90 Prozent) überschritten.
Landesweit wurden durchschnittlich 3,3 Smog-Tage im März gemessen. Gemeint ist damit, dass sich der Smog für mehr als 3,3 Tage an einer Stelle gehalten hatte. Dies sind 1,1 Tage mehr, als im gleichen Zeitraum in normalen Jahren, berichtete die “China Meteorological Administration” (CMA). In mehr als 10 Gebieten im Reich der Mitte konnte die CMS den lang anhaltenden Smog messen. In manchen Bereichen hielt sich der Smog sogar bis zu 15 Tage.
Aus umweltpolitischer Sicht gehört jedoch sowohl der öffentliche Nahverkehr wie auch der Individualverkehr zu den größten Herausforderungen im Reich der Mitte. Zugverbindungen und U-Bahnnetze sind zwar in den vergangenen Jahren extrem gewachsen und vorbildlich, doch Busse und Taxen müssten dringend elektrifiziert oder auf Batteriebetrieb umgestellt werden.
Quelle: schwarzfarbig.com